Revier

Grundbeschaffenheit

Der Seeboden besteht aus Tonsediment. Durch Wellenbewegungen und Strömungen erfolgt ein stetes Abrasieren der Bodenoberfläche.

Durch diese im Wasser schwebenden Partikel entsteht die typische Trübung des Wassers. Es entsteht nahezu kein Algenwachstum, da kein Licht bis auf den Boden kommt, ein erhöhter Salzgehalt des Wassers das Wachstum hemmt und weil das Wasser ständig durchgemischt wird.

Der Grund des Sees besteht aus Schlamm, der in Ufernähe sehr weich, am offenen See relativ hart ist. 90%-95% des Schlamms stammen vom See selbst (Tonsediment, Biomasse). In Ungarn ist das Schlammvolumen 2-3 Mal so groß wie im österreichischen Teil des Sees. Teilweise finden sich am Grund des Sees auch Schotterablagerungen. Besonders im Bereich der Parndorfer-Platte.

Die blau-grüne Färbung des Seewassers entsteht durch den Schlamm, sagt jedoch nichts über die Wasserqualität aus.

Uferbeschaffenheit

Schilfgürtel

Der See wird von einem Schilfgürtel umschlossen, der heute etwa 60% der Wasserfläche bedeckt. Er variiert stark in seiner Breite und erreicht an manchen Stellen eine Stärke von fünf Kilometern. Aus meteorologischen und hydrologischen Gründen ist der Schilfgürtel am Westufer viel stärker als im Osten. Seit der Wasserstandsregulierung 1965 wurde das wasserseitige Schilfwachstum stark verlangsamt. Durch ein Zurückgehen landwirtschaftlicher Nutzflächen breitet sich das Schilf aber landseitig weiter aus.

Die industriell genutzte Schilffläche (z.B.: Dämmstoffe, Biowärme) ist in den letzten Jahren sehr zurückgegangen und derzeit sehr gering. Früher wurden im Winter begrenzte Bereiche kontrolliert abgebrannt. Derzeit ist das Abbrennen von Schilf aus Luftreinhaltungsgründen verboten. Aber das aktuell oft praktizierte Niederwalzen von Altschilfbeständen ist nur eine Notlösung und laut WWF-Experte Bernhard Kohler „aus Sicht des Naturschutzes problematisch“.

Heute ist die Fläche von rund 180 Quadratkilometer einer der größten und bedeutendsten Schilfbestände Europas und Lebensraum für eine vielfältige Tier und Pflanzenwelt. Die Hälfte des Schilfs ist älter als 15 Jahre. 

Zumindest die Vögel fühlen sich in zu altem Schilf aber gar nicht wohl, wie jetzt im Rahmen eines von der EU geförderten Projekts im Jahre 2020 herausgefunden wurde. Das betrifft knapp ein Zehntel des gesamten Schilfbestandes rund um den Neusiedler See. Nach 15 bis 20 Jahren verringert sich die ornithologische Bedeutung von Altschilfflächen laut Experten des WWF Österreich nämlich deutlich.

Feuer als Lösung

Nun solle geprüft werden, ob das früher praktizierte winterliche Abbrennen – bei dem keine Tiere zu Schaden kommen und das zu einem üppigen Nachwachsen des Schilfs im Frühjahr führt – nicht doch als Pflegeinstrument geeignet ist. Wildes Drauflosbrennen wäre aber sicher keine Lösung, die Maßnahme müsse nach einem gut durchdachten Rotationsprinzip durchgeführt und die Nationalpark-Naturzone ausgenommen werden.

Das alte Schilf zu schneiden sei auch keine Möglichkeit, sagt Schilfschneider Markus Brunner. So wie er, will auch Matthias Grün, Geschäftsführer der Esterhazy Betriebe, die Nachhaltigkeit der Schilfernte sicherstellen. Für Naturschutz-Experte Michael Dvorak von Birdlife Österreich hätte die periodische Verjüngung des Schilfgürtels „sehr positive Folgen“ für den Vogelschutz.

Land will "schützen und nützen"

Unterstützung dabei gibt es vom Land, das mit dem Motto „Schützen und nützen“ bereits die Richtung vorgegeben hat. „Der Neusiedler See beherbergt eine einmalige Vogel- und Amphibienwelt und ist gleichzeitig Wirtschaftsfaktor in der Region“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf.

Der Schilfgürtel ist ein sicheres Ufer

Der Schilfgürtel wirkt für unsere Boote wie ein großer Fender. Bei Sturm und Notsituationen kann man den Schilfgürtel anlaufen und auf der Luvseite direkt in das Schilf fahren oder neben dem Schilf ankern. Treibt man bei Sturm an der Leeseite des Sees an den Schilfgürtel wird dem Schiff üblicherweise nichts passieren, aber das Wegkommen kann ohne Schlepphilfe schwierig werden..

Was man unbedingt vermeiden sollte: Das Boot verlassen und versuchen das Ufer durch den Schilfgürtel zu erreichen. Eine Durchquerung des Schilfgürtels zu Fuß ist im Sommer unter keinen Umständen möglich und auch im Winter sehr gefährlich.

Wasserqualität

Die Wasserqualität des Neusiedler Sees wird u.a. von der Biologischen Station in Illmitz überwacht. Durch Bau und Erneuerung von Kläranlagen rund um den See konnte die Wasserqualität seit Ende der 1970er Jahre deutlich verbessert werden.

Der Gesamt-Phosphor Gehalt wurde im Jahresmittel von ca. 160 µg/l auf etwa 40-50 µg/l gesenkt.

Ein sehr wichtiges Qualitätsmerkmal ist die sogenannte Eutrophierung. Die Eutrophierung fasst den Vorgang der zunehmenden Anreicherung eines Gewässers mit Pflanzennährstoffen und die dadurch verursachten Prozesse, die einen fortschreitenden Verfall des Gewässers bewirken, zusammen. Es gibt vier Stufen der Trophie (Nährstoffmenge):

polytropheutrophmesotropholigotroph
sehr hohe Nährstoff-mengehohe Nährstoff-menge hohemittlere Nährstoff-mengewenige Nährstoffe
enorme Algen-vermehrung, meistens mit vielen BlaualgenAlgen-vermehrung manchmal Algenblütemittlere Algen-vermehrung Algenblüte manchmal möglichwenige Algen
sehr wenig Sauerstoffwenig Sauerstoffmittlere Sauerstoff-mengeviel Sauerstoff

Die Wasserqualität des Neusiedler Sees bewegt sich heute zwischen mesotroph und oligotroph und ist damit ausgezeichnet. Obwohl der See überall Badewasser-Qualität aufweist, sind die Uferzonen (z.B.: Freibäder) stärker belastet als das freie Wasser in der Seemitte. Die graue Farbe des Seewassers sagt nichts über die Qualität des Wassers aus. Für die Färbung de Wassers ist ein hoher Anteil von Schwebstoffen, die auf Grund des geringen Wasserstandes vom Boden aufgewirbelt werden verantwortlich. Der Vorteil dieses hohen Anteils an Schwebstoffen ist die Algenfreiheit des Sees, da die Sonnenstrahlen nicht bis zum Grund vordringen können.

Eine Anmerkung noch zur - vor allem im Tourismus - oft strapazierten "Trinkwasser-Qualität". Kein österreichischer Badesee weist Trinkwasserqualität auf. Dazu müsste das Wasser allen Anforderungen für echtes Trinkwasser entsprechen. Das Wasser des Neusiedler Sees ist sehr sauber und - Segler und Surfer können dies bestätigen - kann auch bedenkenlos geschluckt werden. Aber es unterscheidet sich klarer Weise vom Trinkwasser im Haushalt. Dieses unterliegt wesentlich strengeren Auflagen.

Fischen

Sportfischer erhalten Fischereikarten für den Neusiedler See. Die Karten können online oder im Ticketbüro pan.event in Eisenstadt gekauft werden. 

Die Tageskarte kostet derzeit ca. EUR 17 und die Wochenkarte ca. EUR 46 (Stand 2023). Gesetzliche Schonzeiten und die Brittelmaße sind unbedingt zu beachten:
Weitere Information gibt es bei der Arbeitsgemeinschaft Neusiedler See-Fischerei

Verboten ist:
a) Das Fischen mit Legeangeln und Gaberln.
b) Das Anfüttern von Fischen und Fischen unter Eis.
c) Das Fischen vom Boot während der Nachtzeit.
d) Der Aufenthalt und das Fischen im Schilfgebiet.

Der See beherbergt etwa 30 Fischarten, wobei die größte Artenvielfalt an den Schilfrändern zu beobachten ist. Unter anderem sind Aal, Bartgrundel, Blaufelchen, Weißfelchen bzw. Bodenrenke, Flussaal, Großer Stichling, Hecht, Karausche, Karpfen, Moderlieschen, Rotfeder, Schlammpeitzger, Schleie, Wels und Zander vertreten.

Von den Berufsfischern am See werden mittels Reusen vor allem die Speisefische Aal, Zander, Karpfen und Hecht gefischt. Der jährliche Ertrag liegt etwa bei 50 Tonnen. Die Fischerei in den Naturschutzgebieten Wörtenlacken und Lange Lacke wurde eingestellt, d.h. die Fischereirechte wurden von der Landesregierung abgelöst.

Jährlich werden Fische im See ausgesetzt. Die Besatzmaßnahmen sind seit 1975 in einem bilateralen Vertrag mit Ungarn geregelt. 

Immer wieder starben die Fische im Neusiedler See aus. Zuletzt bildete sich bei niedrigem Wasserstand 1929 eine durchgehende Eisdecke, die bis zum Seeboden reichte und alle Fische verenden ließ.

Alle von Berufsfischern ausgebrachten Reusen sind einheitlich mit weißen Bojen gekennzeichnet, um sie für Wassersportler sichtbar zu machen. Um sich selbst und den Fischern Ärger, Mühe und Kosten zu ersparen, sollten diese Bojen in gebührlichem Abstand umfahren werden.

Behördliche Vorschriften

Das Amt der Burgenländischen Landesregierung schreibt seit 1.4.1997 für alle Segelschiffe und Surfer einen optischen Notsignalgeber (weißes, helles Funkellicht mit einer Blitzfolge von rund 60 Blitzen pro Minute) vor.

Dieser muss während aller Fahrten am See mitgeführt werden. Ausgenommen sind Fahrten im Rahmen behördlich bewilligter Wassersportveranstaltungen. 

Da der Neusiedler See ein Naturschutzgebiet ist, sind Fahrten mit von Verbrennungsmotoren angetriebenen Booten verboten. Ausnahmen gibt es nur für die Berufsschifffahrt und Regattabegleitboote. Letztere müssen aber in jedem Fall Einzelgenehmigungen einholen.

Das Ankern von Booten ist auch bei Nacht mit vorschriftsmäßiger Beleuchtung erlaubt. Boote mit Übernachtungsmöglichkeit sind zur Mitführung einer Chemie-Toilette verpflichtet. Das Segeln bei Nacht ist ebenfalls uneingeschränkt erlaubt.

Die Benutzung von mit Elektromotoren angetriebenen Motorbooten ist unter Einhaltung der entsprechenden Vorschriften erlaubt. Boote mit einer Leistung ab 4,4 KW brauchen eine Zulassungsnummer und der Fahrer ein entsprechendes Schiffsführer Patent. Dies gilt auch für Segelboote mit Hilfsantriben ab 4,4 KW.

Das Kite-Surfen ist nur bei Tag und von 10. Mai bis 20. September nur in 200 Metern Abstand vom Ufer gestattet. Nähere Details finden sich in der entsprechenden Verordnung.

Einen Überblick über alle Rechtsquellen zur Schifffahrt in Österreich findet sich auf der Website des Landessegelverbandes Burgenland.

Landmarken

Bei klarem Wetter kann man sich an der Vielzahl natürlicher Landmarken entlang der Seeufer orientieren. Die folgende Aufstellung berücksichtigt auch Dunkelheit:

OrtLandmarke tagsüberLandmarke bei Dunkelheit
RustKirche im OrtSektorenlicht am Yacht-Club (April - Oktober)
OggauKirche im Ort-
DonnerskirchenKirche am BergKirche am Berg
PurbachKirche im Ort-
BreitenbrunnStadtturm im OrtStadtturm im Ort
JoisKirche am BergKirche am Berg
Neusiedl a. S.Antennenmast bei der BewagPfarrkirche
WeidenKirche im Ort-
GolsGetreidesilo-
PodersdorfKirche im OrtLeuchtturm am Molenkopf
Illmitz--
MörbischSeebühne-

Die Verwendung eines Kompasses ist bei Nacht oder Nebel zu empfehlen.

GPS Wegpunkte

Wer mit GPS unterwegs ist, dem hilft die folgende Tabelle mit den wichtigsten Wegpunkten im Neusiedler See:

GPS-Punktnördliche
Breite
östliche
Länge
BYC474816164202
Buchteinfahrt Rust474821164222
Schotterinsel474746164421
Vogelinsel474888164627
Bauminsel-Nord475381165016
Bauminsel-Süd475336164997
Fünf Schoppen (Nord)474747164302
Yachtclub Podersdorf475048164911
Yachtclub Breitenbrunn475457164614
Illmitz474522164431
Mörbisch474539164218
Oggau475038164341
Purbach475404164490
Jois475516164843

 

Wir freuen uns über die Übermittlung weiterer Daten.

Entfernungen und Kompasskurse

In der Navigationstabelle aus dem "Handbuch für den Neusiedler See" von Anton Pein finden sich Entfernungen und Peilungen zwischen allen Gemeinden des Neusiedler Sees:

Messstellen am See

Der Hydrographische Dienst hat rund um den Neusiedler See acht Messstellen für den Wasserstand eingerichtet, die von jedermann betrachtet werden können:

  • Mörbisch (rote Mess-Latte)
  • Rust (rote Mess-Latte + Anzeige-Display)
  • Breitenbrunn (2 rote Mess-Latten)
  • Neusiedl (rote Mess-Latte + Anzeige-Display)
  • Podersdorf (rote Mess-Latte)
  • Illmitz/Biologische Station (rote Mess-Latte)
  • A 79 (rote Mess-Latte)

Alle diese Pegel sind auf den Nullpunkt von 114,00 Metern über der Adria (müA) geeicht.

Extremwerte

Die folgende Aufstellung beschreibt extreme Wetterereignisse, die Auswirkung auf den Wasserstand des Neusiedler Sees hatten.

Volumen: Bei einem mittleren Wasserstand von 115,50 müA beträgt das Seevolumen etwa 325 Mio m³. Die größte gemessene Zunahme des Volumens erfolgte 1965. In nur einem Monat legte der See 100 Mio m³ Wasser zu, was den Pegel um 35 cm anhob.

Überschwemmung: Beim Hochwasser 1995/96 standen 30.000 Hektar der Uferregionen und damit sehr viele Ackerflächen bis zu einem dreiviertel Meter unter Wasser. Damit waren die überfluteten Gebiete genau so groß, wie der See selbst.

Verdunstung: In einer Hitzeperiode kann an einem einzigen Tag mehr als 1 cm Wasser verdunsten. In trockenen Jahren verschwinden auf diesem Weg 800 bis 900 mm, während es in feuchten Jahren nur 400 bis 450 mm sind. Im Schilfgürtel tritt stärkere Verdunstung auf, als am freien Wasser.

Windverfrachtung: Bei starkem Wind über längere Zeit können die Pegelunterschiede zwischen Apetlon A79 und Neusiedl über 100 cm (!) betragen.

Austrocknung: Der See war vermutlich schon mehr als 100 Mal vollständig ausgetrocknet. Zuletzt berichtete 1861 ein Podersdorfer Pfarrer seinem Ruster Kollegen, dass er von Podersdorf nach Oggau zu Fuß über den See ging. Später wurden auch Steine verlegt und Pferdefuhrwerke überquerten den See.

Der Wasserhaushalt des Neusiedlersees

Für den Wasserhaushalt und damit auch für den Wasserstand sind folgende Komponenten maßgeblich:

  • Niederschlag (N)
    Der Gebietsniederschlag auf die Seefläche wird nach der Methode der Thiessenpolygone für die Stationen Donnerskirchen, Podersdorf, Neusiedl, Mörbisch, Rust, Apetlon und Fertöujlák ermittelt.
  • Verdunstung (V)
    Die Ermittlung erfolgt mittels einer empirischen Formel durch die Zentralanstalt für Meteorolgie und Geodynamik (ZAMG). Im Winter ist die Verdunstung wegen des kühleren Wetters und der Vegetationsruhe geringer als im Sommer.
  • Oberirdischer Zufluss (Zo)
    Maßgeblich sind die Pegel Wulka/Schützen am Gebirge, Golser Kanal/Gols und Rákos patak/Fertörákos.
  • Unterirdischer Zufluss (Zu)
    Der unterirdische Zufluss ist vernachlässigbar gering.
  • Oberirdischer Abfluss (Ao)
    Die Erfassung erfolgt an der Wehranlage Mekszikópuszta ("Einserkanal").

Untersuchungen ergaben, dass maßgebliche unterirdische Zuflüsse oder ein Einfluss von Niederschlägen vergangener Jahre nicht nachweisbar sind. Deshalb ist es auch nicht möglich, mittelfristige Wasserstandsprognosen (zB 6 Monate) zu errechnen.

Die Formel:

[Zo+Zu]+N-V-Ao=0
46+202-223-25=0 in Mio m³
145+643-707-81=0 in mm

Aus dieser Darstellung ist ersichtlich, dass das Wasservolumen des Neusiedler Sees überwiegend vom Niederschlag und der Verdunstung bestimmt wird. Der oberirdische Abfluss über den Hanságkanal macht nur etwa 8 Prozent aus.

Im Gegensatz zu den restlichen Seen in Österreich liegt der Neusiedler See in der semi-ariden Klimazone und verfügt über ein sehr kleines Einzugsgebiet (jene Fläche, aus der Regen in den See fließt), dass nur 3,5 mal so groß wie der See selbst ist. Fällt ein Regentropfen direkt auf die Seefläche, so wirkt er sich voll auf den Wasserstand aus. Fällt er irgendwo sonst im Einzugsgebiet zu Boden, so gilt ein Abflussbeiwert von 0,10 bis 0,15. Also nur einer von zehn Regentropfen zählt voll für den Wasserstand. Die Wasserbilanz schwankt in Abhängigkeit der meteorologischen Gegebenheiten zwischen Wasserdefiziten und Wasserüberschüssen und weist im vieljährigen Mittel einen Überschuss von 25 Mio m³ auf.

Die Wasserbilanz ist sehr labil und kann in langen niederschlagsarmen Perioden zu einer extremen Verringerung des Wasservolumens führen.

Seit 1965 wird der Wasserstand an der Wehranlage Mekszikópuszta nach fixen Vorschriften beeinflusst. Deren Festlegung erfolgt durch die bilaterale Gewässerkommission.

Bis 2010 galt folgende Regelung:

Die Schleuse wurde bis 2010 zu folgenden Zeiten und bei Überschreitung folgender Wasserstände geöffnet:


Geschlossen wurde die Wehranlage dann, wenn derselbe Wert unterschritten wird. Nach oben hin wurden je nach Witterung Abweichungen bis zu 5 cm toleriert, bevor die Schleuse geöffnet wird.

Vor 1996 lagen die Öffnungswerte der Schleuse um ca. 25 cm niedriger und es wurden Durchschnittswerte der vergangenen drei Jahre für die Berechnung einbezogen. Damals vermutete man einen stärkeren Einfluss des Grundwasserspiegels auf den Seewasserstand. Untersuchungen bestätigten aber, dass 29 unterschiedliche Grundwassersektionen im Seewinkel existieren, die sich mit dem See nicht wie kommunizierende Gefäße verhalten (das hieße, dass überall der gleiche Wasserdruck herrschte). In diesem Fall könnte der Wasserstand auch langfristig prognostiziert werden. Aufgrund der neuen Erkenntnisse wurden die alten Regelungen verworfen und neue Grenzwerte festgelegt.

Erfolgt nun die Öffnung der Wehranlage, so beginnt die Abblasung nicht mit voller Kapazität. Erst nach einiger Zeit liegt im Bedarfsfall Volllast an.

Die Schleusenkapazität liegt maximal bei 15 m³ pro Sekunde bzw. bei 1,3 Mio. m³ pro Tag. Um in einer Hochwasser-Situation 10 cm Wasser abzulassen, muss die Schleuse bis zu 25 (!) Tage voll geöffnet sein. Die Wassermenge, die einem Zentimeter des Neusiedler Sees ausmacht, beträgt etwa 3 Mio. m³. Dies entspricht der gesamten Österreichischen Weinproduktion eines Jahres.

Während der Sommermonate wird die maximale Kapazität der Schleuse nicht erreicht, da in Ungarn die Ableitungen der Bewässerungsanlagen für landwirtschaftliche Nutzflächen ebenfalls in den Hanságkanal geleitet werden. Würde die Schleuse vollständig geöffnet, könnten die Abwässer nicht abrinnen, sondern würden auf die Felder rückgestaut werden. Das Wasser des Neusiedler Sees wird also nicht zur Bewässerung ungarischer Felder benutzt. Die einzige Wasserentnahme dient zur Auffüllung kleiner Wasserbecken eines Bio-Reservats im Naturschutzgebiet. Diese Entnahmen sind mit weniger als 4 mm pro Jahr vernachlässigbar.

Aufgrund der beschränkten Entnahmekapazität an der Schleuse können extreme Anstiege des Wasserstandes kurzfristig nicht ausgeglichen werden.

Da die Oberkante der Wehranlage auf etwa 116,50 müA liegt, kann auch bei starken Windverfrachtungen kein Wasser über das Wehr hinwegfließen, wenn dieses geschlossen ist.

Der Hydrographische Dienst in Eisenstadt ist per Fernüberwachung stets über die aktuellen Bedingungen an der Wehranlage informiert. Zusätzlich erfolgen wöchentliche Kontrollfahrten.

Das trotz geschlossener Wehranlage im Hanságkanal stehende Wasser stammt von anderen Zubringern und vom Grundwasser.

Warum auf eine Schleusenregelung nicht gänzlich verzichtet werden kann und der Kanal so ständig geschlossen bliebe, liegt an den unterschiedlichsten Interessensgruppen. Während Wassersportler und Fischer starke Pegelanstiege begrüßen, entstehen an landwirtschaftlichen Nutzflächen massive Schäden. Auch das Kanalsystem der Seegemeinden wäre betroffen. Da der Bund in diesem Fall schadenersatzpflichtig wird, müssen extreme Wasseranstiege hintangehalten werden.

Diese Regelungen liefen 2010 aus und wurden durch etwas genauere, aber wesentlich kompliziertere  ersetzt. Ziel der neuen Wehrbetriebsordnung ist es einerseits extremes Hochwasser zu vermeiden (ein Seewasserstand von 116,00 m ü. A. wurde als ein 100-jährliches Ereignis definiert), andererseits den mittleren Wasserstand zu erhöhen, weil

ein höherer mittlerer Wasserpegel

  • hat positive Auswirkung auf die Wasserqualität
  • begünstigt die Wassersportnutzung
  • begünstigt den Wasseraustausch mit dem Schilfgürtel
  • begünstigt die Fischerei
  • wirkt tendenziell der weiteren Ausbreitung des Schilfgürtels entgegen

Link zur aktuellen Wasserstandregelung

Links zum Wehr:

  • Pegelstände am Wehr: http://www.edukovizig.hu/ferto_to
    Es lassen sich die Pegelstände "felviz" (ober Wehr) und "alviz" (unter Wehr) sowie die Höhe der Wehrtafeln-Oberkanten ablesen. Bei den „Tafelwerten“ handelt es sich um die Oberkante der beiden Wehrtafeln. Ober- und Unterwasser haben einen Pegelnullpunkt von 114,00 müA.
  • Verlauf der Pegelstände:http://www.edukovizig.hu/napivizallas
    Hier lassen sich das Öffnen und Schließen des Wehrs gut ablesen. Wenn das Wehr geschlossen ist, fällt der Wasserstand unter dem Wehr rasch ab. Wird das Wehr geöffnet, steigt er wieder an.

Überlegungen und Diskussionen zur Wasserzuleitung (2002 - 2003)

Seit den 30er-Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts existieren Überlegungen, wie dem See Wasser aus externen Quellen zugeführt werden könnte. Damals scheiterten Pläne einer Wasserentnahme aus der Leitha.

In den 80er-Jahren, mit dem geplanten Baubeginn des Donau-Kraftwerks Hainburg entstanden Pläne das Donauwasser zuzuleiten. Durch das Staubecken hätte ein freies Gefälle bis zum Neusiedler See bestanden. Da das Kraftwerk letztlich nicht gebaut wurde, waren die Pläne vom Tisch. Ein Zuleitung von der Staustufe Freudenau (durch Wien) kam aufgrund der großen Entfernung nie in Frage.

In früheren Jahren flutete Donauhochwasser über die Raab bis in den Neusiedler See. Seit in Györ das Hochwassertor errichtet wurde, ist die Raab aber vor Hochwasser gesichert.

Seit 2002 wurde wieder einmal über eine Zuleitung nachgedacht. Im Mittelpunkt der Überlegungen stand bis ca. 2002 das Raab-Rabnitz-System. Das Wasser müsste zwar angehoben werden, dies wäre aber technisch möglich. Möglicherweise könnten damit 10-15 cm Wasser pro Jahr zugeführt werden. Auch über eine Zuleitung von der Donau wird diskutiert.

Die größten Stolpersteine sind die Überlegungen betreffend der Verträglichkeit dieses Fremdwassers sowie politische Überlegungen. Nur wenn die Zuleitung ökologisch vertretbar ist, die Finanzierung möglich ist und alle politischen Interessen vereinbar sind, kann über eine Verwirklichung nachgedacht werden. Als Realisierungszeitraum wurde von der Politik das Jahr 2012 genannt..

Mit der Initiative Wasserstand Neusiedler See wurde 1995 eine Forum der Befürworter einer Wasserzuleitung ins Leben gerufen. Die Überlegungen zur Zuleitung und die Initiative Wassersport verschwanden mit der Zunahme des Wasserstandes in den Jahren 2004 - 2009 wieder in den politischen Schubladen.

Wasserstandsituation und Pläne (2017 - 2021)

Ab 2017 sinkt der Wasserstand wieder dramatisch im Herbst auf 115,35 Meter. Erneute Pläne für eine Dotierung des Seewassers durch einen Zufluß werden geschmiedet. Die Initiative geht diesmal von Ungarn aus. Die ungarische Regierung plant ein großes Tourismusprojekt mit neuem Strandbad, Hotel und einer Marina für 800 Schiffe in Fertörakos. 

Bei diesem Projekt soll ein bestehender Bewässerungskanal in Ungarn verlängert werden, um Wasser aus dem Altarm der Moson-Donau in den Seewinkel zu leiten, erklärt Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ) das künftige Bewässerungsprojekt für den Seewinkel. Diese zusätzliche Wasserzuführung sei ökologisch vernünftig und ökonomisch vertretbar, so Dorner: „Wir beteiligen uns am Bau dieses Kanals mit drei Millionen Euro und sichern uns damit für die zukünftigen Schritte eine mögliche Übernahme des Wassers aus der Moson-Donau. Das Ziel ist klar: Das Wasser soll so lange wie möglich in der Region erhalten werden, um die derzeitige hydrologische Situation zu verbessern.“ Allerdings soll eine direkte Dotierung des Sees laut Dorner erst ab einem Wasserstand von 115,0 Meter erfolgen. Ein Wasserstand der für die Ausübung des Segelsports in weiten Bereichen des Sees nicht ausreichend ist (Wasserstand im September 2021 115,19)

Im September 2019 erreicht der See mit 115,19 Meter den tiefsten Wasserstand seit 2003 (115,10)  . Trotz eines besseren Wasserstandes im Frühjahr sinkt der Wasserspiegel im Sommer 2021 wieder auf den Wert von 2019 ab und liegt im September 2021 wieder auf dem negativen Rekordwert des Vorjahres.

Hinzu kommt eine zunehmende Verschlammung des Westufers des Neusiedlersees, die den Zugang zum See in Rust und Breitenbrunn erschwert. Bei einem Wasserstand von 115,0 wäre eine Ausübung des Segelsports in diesen Seebereichen nur mehr sehr eingeschränkt mit Jollen und kleinen Jollenkreuzer möglich. 

Lokale initiativen den Schlamm zu beseitigen sind in Rust derzeit nicht geplant. Man hofft auf die vom Land koordinierten Maßnahmen.

Kurzfristig bleibt uns nur die Hoffnung auf einen natürlichen Zufluss von oben wie in der Saison 1964/65. Damals stieg der Wasserstand innerhalb 6 Monate um 77 cm auf 115,62. 

Aktuelle Entwicklungen (ab 2022)

Auf Grund der anhaltenden Trockenheit hat sich die Situation ab Mitte 2022 nochmals verschärft. Bis Ende Juni 2022 war es noch möglich Segelregatten am Neusiedler See abzuhalten. Ab Juli kam nahezu der gesamte Regattabetrieb am Neusiedlersee zum Erliegen. Sogar die österreichischen Jugendmeisterschaften 2022, wo ca. zweihundert Kinder und Jugendliche in kleinen Jollen um die Meisterehre kämpfen, musste vom Podersdorf an den Traunsee verlegt werden. 

Bereits 2020 wurde im Land Burgenland eine Taskforce unter Leitung von Christian Sailer installiert, der im Burgenland für die Wasserwirtschaft zuständig ist. Ende Juni 2022 gründete das Land Burgenland die Seemanagement GmbH, die für gesamtheitliche Lösungen sorgen soll. Zum Geschäftsführer wird Erich Gebhardt ernannt, der bisherige Leiter für Gewässersanierungsprojekte in einer burgenländischen Firma. Gebhardt sieht seine Hauptaufgabe im Schlamm- und Schilfmanagement und in der Sanierung und Errichtung von Schilfkanälen.

Eine der ersten Initiativen war die Schlammentsorgung auf den Routen der Fahrgastschiffe im Bereich der Ruster Bucht im Juli 2022. Bei diesem Pilotprojekt wurde die Schlammoberkante in einigen Bereichen um durchschnittlich ca. 25 cm abgesenkt. Damit konnte der Fährverkehr bis Ende Sommer 2022 aufrecht erhalten werden. Im Herbst 2022 wurden einige kleinräumige Schlammabsaugprojekte durchgeführt, um verschiedene Technologien auszuprobieren. Ziel dieser Projekte war es, neben lokalen Situationsverbesserungen, herauszufinden, welche Maßnahmen am geeignetsten sind, um den Schlamm effizient und kostengünstig aus dem Wasser zu schaffen.

Wind

Für alle, die zum ersten Mal auf dem Neusiedler See regattieren, folgt hier ein kleiner Überblick über die vorherrschenden Windrichtungen. Die Angaben gelten nur für den Bereich Rust und weichen in anderen Teilen des Sees teilweise erheblich ab.

Nordwind: Mäßiger bis lebhafter Wind vor allem nach Durchzug einer Front bis zur endgültigen Wetterbesserung. Während die Hauptwindrichtung exakt 0 Grad beträgt pendeln die langsam durchlaufenden Böen 5 bis 15 Grad in beide Richtungen!! Die Böen sind oft mindestens 1 Bft. stärker als der Grundwind, aber relativ leicht zu erkennen.

Nordwestwind / Westwind: Lebhafter bis stürmischer Windwährend des Durchzugs einer Front. Hauptwindrichtung etwa 320 Grad. Schnell durchziehende, teils heftige Böen drehen hauptsächlich Richtung Westen (bis zu 15 Grad). Der Wind frischt darin um mindestens 1 Bft. auf.

Südwind: Mittlerer bis starker Schönwetterwind. Normalerweise ab drei Tage vor Durchzug einer Front, bzw. als Auswirkung eines saugenden Tiefdruckgebietes im Donauraum östlich von Wien. Zu Beginn mäßig stark, unmittelbar vor Ankunft der Front mitunter auch stürmisch. Hauptwindrichtung am Morgen/Mittag etwa 170 Grad, mit der Sonne drehend im Tagesverlauf bis 190 Grad. Böen laufen langsam durch, wodurch Kanten entstehen. Daher extrem schwierig zu segeln. Dreher bis 5 Grad von der Hauptwindrichtung.

Ostwind: Bei anhaltendem Schönwetter am Vormittag Thermik, die in Ufernähe kurzzeitig bis zu 2 Bft. erreichen kann. Wind stirbt normalerweise mit der Tageserwärmung. Für Regatten üblicherweise nicht geeignet.

Sturmwarnung

Sturmwarnung und Positionslicht am Turm des BYC

Trotz seiner geringen Wassertiefe hat der See auch seine gefährlichen Seiten. Besonders am Nachmittag heißer, schwüler Sommertage entstehen Gewitter, die dann sehr plötzlich mit Sturmböen von 10 Beaufort und mehr losbrechen können.

Rund um den See sind optische Sturmwarnungen installiert. Unter anderem in Mörbisch (am Dach der Zollwache), Rust (Turm BYC), Oggau (Kanaleinfahrt), Purbach (Heeressportverein Bootshaus), Breitenbrunn (Flaggenmast YCBb), Neusiedl (Seebadmole), Podersdorf (2 Stück am Leuchtturm an der Nord- u. Südseite), Illmitz-"Hölle" (beim Wasserleitungsverband) und Illmitz (Seebad). Die Sturmwarnung besteht jeweils aus einem orangen Blinklicht, welches am Ufer in erhöhter Position montiert ist. In Rust befindet es sich auf dem Turm des Burgenländischen Yacht-Clubs.

Blinkfrequenz Maßnahmen
40 mal pro
Minute
"Vorwarnung". Es sollte nicht mehr aus 
dem Hafen ausgelaufen werden. Schiffe
auf dem Wasser müssen
auf Starkwind getrimmt werden.
90 mal pro
Minute
"Sturmwarnung". Jedes Schiff auf dem
Wasser muss sofort den nächstgelegenen 
Hafen aufsuchen oder, wenn dieser nicht
schnell genug erreichbar ist, beim
Schilfgürtel Schutz suchen.

Während Regattaveranstaltungen ist immer auf die entsprechenden Aushänge der Wettfahrtleitung betreffend des Verhaltens bei Sturmwarnung zu achten.

Welle

Durch die geringe Wassertiefe ergibt sich ein schwierig zu segelndes Wellenbild. Die Wellen sind steiler als jene auf tiefen Gewässern, haben jedoch den gleichen Rhythmus (3 kleine, 2 große).

Die Wellenbewegung erfolgt nahezu nie exakt zur Windrichtung und weicht normalerweise immer nach rechts ab. Die Wellen sind wesentlich höher, als man es von der Wassertiefe erwarten würde.

Wassertiefe

Die Wassertiefe des Neusiedler See beträgt zirka 1,6 Meter. Abhängig von der Jahreszeit, der Niederschlagsmenge und den Schlammablagerungen am Seeboden kann der Spiegel allerdings auch um etwa 0,4 Meter höher oder tiefer liegen.

Im ungarischen Teil des Sees befindet sich der sogenannte "Einserkanal". Er wurde als einziger von zehn geplanten Kanälen 1910 gebaut um den See zu entwässern. Er leitet das Wasser in die Raab. Heute ist der Kanal mit einer modernen Schleuse ausgestattet und wird für die Regulierung des Wasserstandes verwendet. Weitaus wichtiger für die Wassertiefe sind allerdings Niederschlag und Verdunstung. In der Regel ist der höchste Wasserstand im Frühjahr und der niedrigste im Herbst zu verzeichnen.

Bei Kenterungen muss darauf geachtet werden, dass sich der Mast nicht in den Seegrund bohrt. Denn einerseits besteht dadurch die Gefahr von Riggschäden, auf der anderen Seite erschwert ein im Schlamm steckender Mast das Aufstellen des Bootes erheblich.

Katamaransegler sollten sorgsamst auf das Unterschneiden des Rumpfes achten; ein Überschlag droht.

Boote bewegen sich am See sehr knapp über dem Grund. Unter dem Rumpf entsteht ein Unterdruck wodurch sich besonders der Rumpf von Gleitbooten "festsaugt". Eine etwas geringere Geschwindigkeit als bei Fahrten auf tieferen Gewässern ist die Folge.

Besondere Bedingungen am Seeboden

Für Boote besteht Gefahr bei Kenterungen, wenn sich der Mast im seichten Wasser in den Schlamm bohrt. Bei größeren Schiffen lässt er sich dann oft nur noch mit fremder Hilfe herausziehen.

Aufpassen sollten Regattasegler auf die verbreitet wachsenden Krautringe. Dabei handelt es sich um massenweise auftretendes Seegras, das sich an Schwertern und Rudern verhängt und die Fahrtgeschwindigkeit erheblich mindert.

Wassertemperatur

Das seichte Wasser des Neusiedler Sees passt sich relativ schnell der Lufttemperatur an. Im Sommer werden an heißen Tagen 28°C und mehr erreicht.

Bei Durchzug einer Schlechtwetterfront kühlt die Wassertemperatur allerdings sehr rasch wieder ab. Die durchschnittliche Wassertemperatur beträgt in den Sommermonaten etwa 23°-25°C. Über die aktuelle Temperatur informiert unsere Wetterstation.

Strömung

Der Neusiedler See steht unter dem Einfluss verschiedener Strömungen. Grundsätzlich ist am Westufer des Sees eine Nordströmung und auf der östlichen Seite eine Südströmung zu verzeichnen.

Zusätzlich wirkt aber - besonders bei Buchten oder Inseln - eine Vielzahl von Kreiselströmungen. Weiters kann die Richtung der Strömung am Grund entgegegesetzt der Oberflächenströmung verlaufen.

Durch diese Umwälzungen kann es zu einer schichtweisen Überlagerung von kühleren (z.B.: aus dem Schilf) und wärmeren Wassermassen kommen. Teilweise lassen sich damit vermeintliche "warme Quellen" erklären, die beim Schwimmen im See auffallen. Andererseits gibt es aber durchaus auch Grundwasseraustritte, die dafür verantwortlich sein können.

In Schilfkanälen können bei stärkerem Wind Strömungsgeschwindigkeiten von 0,5 bis 1 m/s (1 Meter pro Sekunde = 3,6 km/h) auftreten.

Das Eis am Neusiedlersee

Bis vor einigen Jahren gab es üblicherweise eine im Winter durchgängige Eisdecke am Neusiedlersee. Auf Grund der ansteigenden durchschnittlichen Temperaturen durch den Klimawandel wurden die Tage mit tragfähigem Eis in den letzten Jahren immer weniger, je nach den vorherrschenden Witterungsbedingungen entsteht dabei spiegelglattes oder eher ruppiges Eis. Bei idealen Bedingungen eignet sich der See dann wunderbar zum Eislaufen, Eissegeln und Eissurfen.

Es sollte aber immer auf eventuell vorhandene offene Stellen im Eis geachtet werden. Gefährdet sind dunkle Stellen am Eis sowie die Grenze zum Schilfgürtel. Besonders bei schnellen Eissportarten müssen die fallweise auftretenden Eisstöße berücksichtigt werden. Der größte dokumentierte Eiswall erreichte in Ufernähe eine Höhe von sieben Metern. Das Befahren der Eisfläche mit Kraftfahrzeugen ist verboten.

Eislaufen, Eisstockschießen

Alle Eisflächen sind - wie das Wasser im Sommer - von den Seeparkplätzen aus zu erreichen. Wenn der See zugefroren ist hat die Restauration in den Seegemeinden geöffnet. Teilweise befinden sich Punschstände direkt am Eis.

Eissegeln

Beim Eissegeln werden sogenannte DN-Schlitten verwendet, die mit einem Mast und drei Kufen ausgestattet sind. Meist im Eigenbau hergestellt, erreichen diese bis zu 6.000 Euro teuren Sportgeräte Geschwindigkeiten weit jenseits der 150 km/h.

Der Neusiedler See ist Österreichs einziges Revier, auf dem Fahrtensegeln möglich ist. Die Regatta-Szene fährt aber auf der Suche nach dem besten Eis durch ganz Österreich. Einen guten Überblick über Eissegel-Sport in Österreich bietet der Artikel "Eissegeln auf dem Neusiedler See" von Gerhard Ettlinger. Weiterführende Links zu Eissegel-Organisationen finden sich auf unserer Link-Seite.

Eistelefon

Auskünfte über Eisstärke, Wind- und Temperaturverhältnisse bieten die Internet-Wetterstationen rund um den See, die lokalen Webseiten und Eistelefone der Seegemeinden:

OrtTelefon
Mörbisch+43 2685 8856
Rust+43 2685 50215 (Eis), 60734 (Wetter)
Oggau+43 2685 7201, 7744 (Mo-Do)
Breitenbrunn+43 2683 5308
Jois+43 2160 310
Neusiedl+43 02167 3400-34
Weiden/See+43 02167 7311
Podersdorf+43 02177 2244, 2227
Illmitz+43 02175 2383
St. Andrä/Zicksee+43 02175 2576, 2300-2

Grenzübertritt per Boot

Mit Verordnung vom 29. Juni 2001 (Sicherheitsdirektion Burgenland) ist seit Juli 2001 der Grenzübergang am Wasser nach Ungarn auch für Einzelschiffe möglich.

Gegenüber früher gibt es nach dem Grenzkontrollgesetz heute keine Anlege- oder Deklarierungsmodalitäten mehr. Lediglich ein Reisedokument (Reisepass oder Lichtbildausweis - alt oder neu, beide müssen gültig sein) sind unbedingt mitfzuführen. Dokumente à la Führerschein genügen keinesfalls!

Der Grenzübertritt kann in beide Richtungen rund um die Uhr erfolgen.

Selbstverständlich sollen auf allen Schiffen, die nach Ungarn reisen, die österreichische Nationale am Heck und die ungarische Gastlandflagge unter der Steuerbordsaling gesetzt sein. Reisepass nicht vergessen.

Auf Grund der Großbaustelle im Hafengebiet wird der Grenzübertritt für österreichische Boote derzeit nicht empfohlen. In der Marina stehen auch keine Gästeliegeplätze mehr zu Verfügung. 

Der Grenzübertritt auf dem Festland ist beim Grenzstein B 2 nun ebenfalls rund um die Uhr möglich, jedoch nur per Fahrrad oder Pferdekutsche.

Genauere Auskünfte gibt auch gerne der Seedienst der Polizeiinspektion mit Außengrenze Mörbisch am See.

Wetter & More

Hier finden Sie Links zum Wetter in Ungarn und zu einem Online-Wörterbuch ungarisch-deutsch.

Die Webcam und die aktuellen Wetterwerte aus Fertörakos sind auf Grund der aktuellen Bauarbeiten in diesem Gebiet niht verfügbar.

Bei Sprachschwierigkeiten hilft das ungarisch-deutsche Wörterbuch weiter.