Wir trauern um Karl Berger

Allgemein

Unser vormaliger Präsident Ing. Karl Berger ist am ersten Februarwochenende verstorben. Er war über 50 Jahre unser Mitglied und hat, solange er es gesundheitlich konnte, rege an unserem Clubleben teilgenommen. 

Seit ich mich erinnern kann, hat Karl zuerst mit seiner Sunbeam 22 und dann mit einer Sunbeam 25  ambitioniert an Regatten am See teilgenommen. Seine Schiffe mussten nicht nur zum Regattasegeln geeignet, sondern auch als „Heimstätte“ für seine Familie tauglich sein. Dies ist nicht einfach und man muss Kompromisse machen. Aber dennoch ließ er es sich nicht nehmen seine von Haus aus biedere Sunbeam mit einem höheren Mast und wesentlich mehr Segelfläche aufzurüsten, um sportlicher und schneller segeln zu können. Bei aller Sportlichkeit war ihm aber auch wichtig, dass die Yachtgebräuche bei uns gelebt werden und nicht in Vergessenheit geraten. 

Von 1991 bis 1998 führte er als Obmann den Burgenländischen Yacht-Club und engagierte sich auch im Landessegelverband-Burgenland. In dieser Zeit wurden am BYC hochwertige Regatten ausgerichtet. Ein besonderes Anliegen war ihm die Jugendarbeit. Der BYC hatte damals das stärkste Nachwuchsteam und die besten Trainer Österreichs. Roman Hagara, Christian Rinder, Fredl Pelinka und sein Sohn Bernd, um nur einige zu nennen, arbeiteten mit unserem Nachwuchs. Kein Wunder, dass die Optimistcracks  von damals (z.B. Stefan Glanz und Tommi Czajka) noch heute zu den erfolgreichsten Athleten unseres Clubs gehören. 

Es war ihm auch ein Anliegen, dass sich die Jugend am Club wohlfühlt. Unter seiner Obmannschaft wurde der Jugend ein eigener, vom Clubhaus unabhängiger, Raum zu Verfügung gestellt. Karl Berger war seiner Zeit in vielen Dingen voraus. Er erkannte, dass es sinnvoll ist, dass neben dem Segeln auch andere Sportarten ausgeübt werden. Heute ist das Standard im Trainingsprogramm und wird „Polysportive Ausbildung“ genannt, doch damals war es eine Revolution im Trainingsbetrieb, die er mit seinen Trainer*innen auch gegen den Widerstand anderer durchsetzte. Es ist ihm auch gelungen seine Sportbegeisterung an seine Söhne weiterzugeben.

Aber Karl war auch bei anderen Dingen ein Visionär. Zum Beispiel hat er als erster Club am See die Wasserliegeplätze elektrifiziert. Heute ist ein Liegeplatz ohne Stromanschluss nicht mehr vorstellbar. 

Karl war ein guter Gesprächspartner und zäher Verhandler für die ihm wichtigen Sachen, er ist jedoch immer fair gewesen. Er hat viel für unseren Club getan und war sich nicht zu schade auch zuzugeben, wenn er einmal nicht recht hatte.

Wir wünschen Edith, Karl Junior, Bernd und deren Familien viel Kraft um mit dem erlittenen Verlust umzugehen.

Für das Präsidium

Dieter Conrad    Peter Czajka